Du kennst das.
Als Kind kanntest du das.
Du schautest in den Spiegel
und deine Welt vergrößerte sich.
Der Spiegel,
in dem du dein Spiegel-ich siehst
ist der Eingang
zu einer anderen
geheimnsvollen Welt.
So wie du auch oft auf dem Kopf stehst
oder den Kopf soweit senkst
dass du von vorne zwischen deinen Beinen hindurch sehen kannst
auf eine Welt,
die so aussieht,
wie du sie schon lange kennst,
und doch gleichzeitig aber fremd und neu erscheint,
nur dadurch, dass sie auf dem Kopf zu stehen scheint.
Dabei bist du es selbst,
der auf dem Kopf steht.
Genau so ist es mit den Spiegeln.
Sie stellen alles auf den Kopf.
Einer,
der Bibliothekar und Dichter war,
bezeichnete die Spiegel
und die Paarung
als abscheulich,
weil sie die Zahl der Menschen vervielfachen.
Als er das schrieb,
war der Dichter bereits blind.
Spiegel sind in der Tat etwas abscheuliches.
Weil sie die Welt vergößern.
Um ein zusätzliches Zimmer,
von dem du weißt,
dass du es niemals betreten wirst.
Da wo du mich siehst
kannst du nicht sein.
Das liegt in der Natur der Sache.
Du wirst immer ein Hase bleiben.
Ein Hase,
der unter Hasen lebt.
Du wirst immer
rennen wie ein Hase.
Und irgendwann
als Hase sterben.
Aber immer
wenn du von jetzt an in den Spiegel schaust
wirst du auch mein Gesicht sehen.
Und du wirst wissen,
dass ich da bin,
dass ich dich genau so anschaue,
wie du mich.
Ein jeder aus seinem Zimmer.
In das Zimmer des anderen.
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