Hamburg

Die Hochzeitsreise zur Arschbomben-WM im Kaifu-Bad war der Anfang vom Ende. Ein Tag Sonderurlaub vom Chef und eine Einladung zu einem Flitterwochenende in seiner Dachgeschosswohnung mit Wasserbett in Hamburg – das war der Stand der Dinge und der Anfang eines Traums von was auch immer – gemeinsam und auf Dauer in der Stadt mit den Landungsbrücken. Die Stadt ohne Ende war die Stadt des Anfangs. Für meine Frau war es die Stadt mit der Klinik für die Pille danach.

Der Traum überlebte das Glück und am Ende wäre die einzige besichtigte Wohnung groß genug für mich alleine gewesen. Mein Chef hatte sie für mich gefunden und ich hätte von dort zu Fuß zur Arbeit und in die Daniela-Bar gehen können. Ich hätte Stammgast in einer Kneipe für Exil-Rheinländer werden können. Ich hätte vielleicht sogar irgendwann Udo Lindenberg im Franzbrötchen-Laden getroffen. Aber das Fenster, durch das ich in ein neues Leben und eine neue Stadt hätte klettern können, war nur einen Moment lang geöffnet gewesen. Und dieser Moment war schon vorbei. Ich legte mich auf den Wind und ließ mich verwehen.

Noch ein letztes Mal winken und raus.

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