Der Junge lernt Worte für Farben. Laufen kann er noch nicht. Seine alte Großmutter hält ihn fest im Arm und trägt ihn an der Welt vorbei. Er zeigt auf Flächen und Gegenstände. Das Auto ist rot, der Stuhl ist weiß, das Gras ist grün.
„Richtig! Grün ist das Gras! Wie toll doch unser Junge das schon kann!“, lobt die Großmama und ruft ihre Tochter herbei, damit auch sie sich freuen kann, an Omas hochbegabtem Enkel. Weiter geht es und vorbei
an „Gelb“ und „Grün“ und „Rot“ und „Weiß“ – sein Lieblingswort ist „Blau“
„Blau“, sagt das Kind zu den Blumen auf dem Balkon und strahlt erwartungsvoll.
„Richtig! Ja!“, lobt ihn auch diesesmal die Oma. Die Mama lächelt. Darüber freut sich der Junge. Seine Welt ist bunt. Der Vater des Knaben steht mit leeren Händen im Hintergrund, betrachtet die Sonnenblumen und zweifelt an sich selbst, weil er das Blau in ihnen nicht erkennen kann.